Chirotherapie im Wirbesäulen Gelenk Zentrum Westend

Die Chirotherapie oder manuelle Medizin – in beiden Begriffen steckt die griechische oder lateinische Bezeichnung „Hand“ – ist eine Handgrifftechnik, mit der man die reversiblen, funktionellen Störungen des Bewegungsapparates diagnostisch erfassen und therapeutisch angehen kann. Man spricht vom zentralen Begriff „Wirbelgelenksblockierung“.

Die Kunst des „Knochensetzens“ ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Sie wurzelt in den verschiedenen Kulturkreisen und Kulturepochen. Schon immer hat es Kundige gegeben, die in der Lage waren, durch Handgriffe Beschwerden an der Wirbelsäule und Gelenken zu lindern oder zu beseitigen.

Was geschieht nun bei der Chirotherapie im Einzelnen?

Als Modellbeispiel könnte man eine Schublade anführen, die verklemmt ist, und die man durch einen jedem bekannten kurzen Impuls wieder gangbar machen kann.

So sind auch in der Chirotherapie mit einem gezielten Griff und hörbarem Knackgeräusch oft sämtliche Beschwerden beseitigt.

Das Hauptsymptom jeder Blockierung ist die Verspannung – mehr oder weniger schmerzhaft – empfunden.

 So mancher arme Patient landet unter der Verdachtsdiagnose „therapieresistente Myalgien“ auf einer psychiatrischen Abteilung. Gelingt dann in solchen Fällen der chirotherapeutischen Hand die Deblockierung

des blockierten Gelenkes, so bricht das aufgebaute pathologische Reflexgeschehen häufig sekundenschnell zusammen und mit ihm Schmerz, Funktionsbehinderung und die Fehldiagnose Weichteilrheumatismus oder psychisch bedingte Muskelverspannung.

Die manuelle Medizin ist somit eine Handgrifftechnik, mit der reversible Störungen des Bewegungsapparates erfasst und therapeutisch angegangen werden können. Sie ist eine schonende Therapie in der Hand des Geübten, eine Ordnungstherapie.

Komplikationen durch die manuelle Therapie treten hauptsächlich dann auf, wenn sie gar nicht angewandt werden darf. Es gilt nämlich nicht nur, Griffe zu klopfen, wie es häufig von Nichtärzten durchgeführt wird, sondern es ist nötig, vor jedem Eingriff klinisch, insbesondere neurologisch und röntgenologisch abzuklären, ob Kontraindikationen, z.B. im Sinne von Knochentumoren, Frakturen, Osteoporose oder Metastasen vorliegen.

Durch diese Handgriffstechnik sind wir überhaupt in der Lage, dem Wort Behandeln gerecht zu werden. Sie gibt der Hand ihre ursprüngliche Rolle als Kontaktorgan zwischen Arzt und Patienten zurück.

Nach unserer Auffassung ist die Chirotherapie aus der heutigen modernen Orthopädie nicht mehr wegzudenken. Ein Orthopäde ohne Chirotherapie wäre nach unserer Auffassung zu vergleichen mit einem Chirurgen ohne Messer.