Hallux valgus (Ballenzeh)
Diese Fehlstellung der Großzehe entsteht meist durch Veranlagung (erbliche Vorbelastung) und wird häufig verstärkt durch hochhackiges und enges Schuhwerk. Dabei weicht die Großzehe nach außen ab („Hallux valgus“). Die Zugrichtung der Sehnen verändert sich und verstärkt die Verlagerung der Großzehe. Gleichzeitig weicht der 1. Mittelfußknochen mit seinem Köpfchen nach innen ab („Ballen“). Der „Ballen“ ist also nicht eine Knochenanlagerung, sondern das herausgetretene Mittelfußköpfchen. Dieser reibt am Schuh. Neben den kosmetischen Problemen können hier schmerzhafte Druckstellen (Hornhautschwielen), Hautreizungen, Schwellungen und Entzündungen entstehen.
Scarf Osteotomie
Aus dem ersten Mittelfußknochen (Metatarsale 1) wird mit einer kleinsten Fräse ein Z-förmiger Keil herausgesägt. Das an dem Großzehengelenk beteiligte Mittelfußköpfchen wird entlang der Schnittkanten nach außen verschoben. So kann der bei Hallux valgus fehlgestellte Zehenknochen in den richtigen Winkel gebracht werden. Um Sehnenspannung zu vermeiden, die eigentlich zur Hallux valgus Fehlstellung beiträgt, werden die Sehnen, die die Großzehe zur Mitte hin ziehen – die also für die Hallux valgus Fehlstellung verantwortlich sind – gelöst oder durchtrennt. Die verkürzte Gelenkkapsel wird auf der Außenseite wieder gelöst und beweglich gemacht. Der Großzehenknochen wird anschließend mit zwei kleinen Titanschrauben in der korrigierten, richtigen Position befestigt. Die eingebrachten Titanschrauben werden meist belassen und müssen nicht entfernt werden. Sollten sie Beschwerden verursachen, so können die Schrauben nach frühestens drei Monaten ambulant entfernt werden.
Umstellungsoperation an der Basis des 1. Mittelfußknochens
Der Knochen wird im Bereich der Basis des Mittelfußknochens umgestellt. Hierbei wird entweder ein kleiner Knochenkeil entfernt und die entstandene Lücke geschlossen oder der Knochen im Bereich seiner Durchtrennung „aufgebogen“ (open wedge) und so in seiner Achse korrigiert. Der durchtrennte Knochen wird während seiner Heilung meist mit einer neuerdings besonders stabilen Titanplatte zusammengehalten. Die Platte kann, wenn notwendig, nach einem halben Jahr entfernt werden.
Akin-Osteotomie
Bei dieser OP-Methode wird der Knochen am Großzehengrundglied eingekerbt und ein kleiner Keil entnommen. Damit kann die Großzehe je nach Plazierung der Keilentnahme geschwenkt werden um die Ausrichtung und die Gelenkstellung zu verbessern. Zur Fixierung verwenden wir eine Titanschraube oder eine selbstauflösende Schrauben (bioresorbierbar).
In der Regel wird dieser Eingriff als Ergänzung bei einer Umstellung des 1. Mittelfußknochens angewandt.